Wenn wieder einmal ein paar Kletterjahre vorüber sind und die Kletterschuhe zerschlissen sind, dann wird es es Zeit sich nach neuen Schuhen umzusehen.

La Sportiva Testarossa im Praxistest

La Sportiva Testarossa im Praxistest

Objekt der Begierde waren Kletterschuhe mit Schnürung aus dem Hause La Sportiva. Mit anderen Worten, es sollten feine italienische Schuhe an die Füße gelangen, wobei man bei dieser Art von Schuhen nicht immer von Tragekomfort sprechen kann und so natürlich Welten liegen. Der Name Testarossa verspricht jedoch schon allein vom Klang „Spritzigkeit“, Sensibilität, „Wettkampfstärke uvm. Preislich ist man beim La Sportiva Testarossa bereits im Highend-Bereich der Kletterschuhe angelangt und man sicherlich schon von der Optik nicht mehr behaupten, dass dies Anfängerschuhe sind.

La Sportiva Testarossa im Review

La Sportiva Testarossa im Review

Wer den La Sportiva Mirage kennt, der wird in dem sehr aufwändig konstruierten Testarossa einen ebenso technischen Kletterschuh entdecken können, der vom Mirage letztendlich abgeleitet wurde. Anders als man es z.B. von den vorherigen Kletterschuhen kennt, hat man hier keine durchgängige Sohle. Beim Testarossa hat man hingegen getrennte Bereiche in der Sohlenkonstruktion, die wiederum dafür sorgen, dass sich der Schuh besser dem Fuß anpassen kann. Während die Klettersohle eine Vibram XS Grip mit 3,5mm ist, wäre die Zwischensohle Hytrel im Mittelfußbereich, kombiniert mit dem P3 System, wobei man diesen Aufbau wie zuvor schon beschrieben nun schön am Kletterschuh anschauen und erfühlen kann. Sehr gut präsentierte sich das doch recht weiche Gummi beim Grip. Man klebt förmlich an der Wand und so kommt dann auch die Frage auf, wie es sich im Hochsommer verhält, wenn das Gummi in der Hitze „arbeiten“ muss. Bis dato waren wir meist in sehr kühlen bzw. milden Temperaturen bouldern, insofern kann man sich noch nicht dazu äußern, wie schmierig oder gar klebrig es in der prallen Sonne ist.

La Sportiva Testarossa im Review

La Sportiva Testarossa im Review

Ob man nun Klettverschluss oder Schnürrung lieber mag und verwendet, mag jedem selbst überlassen sein. Das asymmetrische Schnürsystem ist für das Klettern in der Halle mit ständigem Wechsel zwischen Klettern und Sichern zwar etwas nervig, dafür kann den Schuh einmal angezogen, mit dem Schnürsystem genau dem Fuß anpassen. Wer es vorne richtig stramm haben will, oder lieber nur in der Mitte bzw. am Ende, kann so dank des asymmetrischen Schnürsystem solange herum experimentieren, bis der Schuh sich wahrhaftig wie angegossen anfühlt. Den Kletterschuh bekommt man übrigens in den Größenbereichen 33-45 und das auch in  halben Größen, wobei hier nicht zwischen Frauen- oder Männerfüßen unterschieden wird. Mit anderen Worten, es gibt ein Modell für beide Geschlechter.

La Sportiva Testarossa im Review

La Sportiva Testarossa im Review

Im Vorderfußbereich und im Bereich der Ferse ist der Schuh durch das Pacific Material noch gefüttert, wobei man dies beim Tragen kaum glauben mag. Außen besteht der La Sportiva Kletterschuh aus Wildleder mit Lorica.

La Sportiva Testarossa im Review

La Sportiva Testarossa im Review

Beim Bouldern am Fels, wie auch beim Indoor Klettern im Neoliet war der Schuh in den ersten Routen etwas schmerzhaft. Man muss sich in erster Linie an die Vorspannung (Downturn) gewöhnen und für die neue Fußhaltung erstmal ein Gefühl entwickeln. Am Anfang war das Klettern relativ schmerzhaft durch die Form der Schuhspitze bei der die Zehen auf die große Zehe gedrückt werden. Zwischen einem Edelrid Hurricane und eben dem La Sportiva Testarossa liegen nicht nur in der Preisklasse „Welten“. Beim Klettern merkt man aber auch, dass man in den Schuhen sehr gut stehen  kann, blickt man jedoch auf die typischen Klettertechniken, so wären Toehooks in Anbetracht der Schuhkonstruktion nahezu unmöglich. Wo er jedoch gut gefallen hat, war eben bei den Heelhooks, wo man die Ferse in den La Sportiva Testarossa durch ein dünneres Gummi und schmaleren Aufbau sehr sensibel fand.

La Sportiva Testarossa im Review

La Sportiva Testarossa im Review

Fazit

Auch wenn der Einsatzbereich bis hin zum extremen Sportklettern reichen würde und Kletterfreaks wohl ihre große Freude an den chicen Italienern hätten, so haben wir die Schuhe jedoch überwiegend in der Kletterhalle oder bei unseren eher moderaten Klettertouren genutzt. Gefallen konnte vorallem das Material und der Grip, denn gerade das Wildleder ist dann doch etwas schöner in der Haptik und im Fußgefühl.

La Sportiva Testarossa im Praxistest

La Sportiva Testarossa im Praxistest

Hätte man die Schuhe nicht deutlich zu klein gewählt, so würde man wohl immer noch darin klettern, so kletter ich nun in FiveTen Hornet und Steffi ist nun dank des Unisex Modells in der schönen Situation, dass sie nun beim Bouldern in den La Sportiva Testarossa klettern kann. In Anbetracht, dass die Schuhe nun den zweiten Kletterer noch nach Jahren ausgehalten haben, wahrlich sehr zu empfehlende Kletterschuhe.

Alle Bilder zum Kletterschuh in der Galerie

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